Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion – kurz CMD bezeichnet die Auswirkung einer Fehlstellung zwischen Schädel (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula).
Knackgeräusche im Kiefergelenk beim Kauen oder Gähnen, überempfindliche Zähne bis hin zu Zahnschmerzen, nächtliches Zähneknirschen oder -pressen, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen oder Ohrgeräusche (z.B. Tinnitus), Überempfindlichkeit der Ohren gegenüber Kälte und Wind, ständig trockene, tränende, juckende oder brennende Augen, Schluckbeschwerden (Globusgefühl, ständiges Bedürfnis zu Räuspern, rauer Hals), Nacken- und Gesichtsschmerzen, funktionelle Herzbeschwerden und psychisches Unwohlsein (Angst, Unruhe, depressive Verstimmungen), können Symptome dafür sein, dass „der Biss nicht stimmt“. Treffen Ober- und Unterkiefer nicht in der idealen Position aufeinander, kann es zu diesen Störungen kommen.
Nicht selten sind auch Schwindel, Rücken- und Schulterschmerzen ein Grund dafür, einen Blick auf die Kiefergelenke zu werfen.
Schon geringe Abweichungen können genügen, um das hochsensible und äußerst komplexe, optimale Funktionieren des Kausystems und der benachbarten Strukturen zu beeinträchtigen. Aber auch Störungen, in weiter entfernten Regionen des Körpers, können durch eine CMD ausgelöst werden.
So kann es zum Beispiel, durch das starke Aufeinanderpressen der Zähne, zu Verspannungen der Mundbodenmuskulatur kommen. Der Mundboden steht wiederum in direktem Zusammenhang mit der Beckenbodenmuskulatur. Die Symptome, die dadurch entstehen können, sind unter anderem: Ober- und Unterbauchbeschwerden wie z.B. Probleme mit dem Magen, der Blase und dem Darm.
Neben der erforderlichen zahnärztlichen und kieferorthopädischen Behandlungen kann eine entsprechende physiotherapeutische und osteopathische Therapie helfen, die Beschwerden zu lindern.
Da die Muskeln des Kausystems über Funktionsketten mit der Wirbelsäulenmuskulatur in Verbindung stehen, gehen die CMD-Symptome häufig über den Bereich des Kopfes hinaus. Die physiotherapeutische Behandlung bei Kiefergelenksproblemen bezieht deshalb den ganzen Körper mit ein.
Sie beinhaltet u.a. eine Entlastung der Kiefergelenke, der funktionsgestörten Wirbelgelenke und des Beckens durch manuelle Mobilisation und die Behandlung der dazugehörigen Muskulatur und Bändern.
Der Bereich des Schädels wird mit ganz speziellen Techniken aus der craniosacralen Osteopathie behandelt, um Fehlstellungen der einzelnen Schädelknochen, Einschränkungen in der Beweglichkeit der Schädelnähte und der Membranen (innerhalb des Schädels und zwischen Schädel und Becken) zu reduzieren.
Zur Entspannung der verhärteten Muskulatur setze ich neuromuskuläre Techniken, die feuchte Wärme („heiße Rolle“) oder Eistherapie ein.
Bei vermehrter Ansammlung von Gewebsflüssigkeit wende ich die manuelle Lymphdrainage an.
Den Abschluss jeder physiotherapeutischen Behandlung bildet ein individuell abgestimmtes Übungsprogramm für Sie zu Hause.